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2. Spieltag: TSG Hoffenheim - FC Bayern München

Aktualisiert: 25. Sept. 2020

Ausgerechnet im ersten Heimspiel nach dem Tod von Präsident, dem Gesicht und der guten Seele des Vereins, Peter Hofmann, trifft seine TSG auf seine zweite Liebe, den FC Bayern München. Familie, Angehörige, sowie Freunde, Wegbegleiter und Mitarbeiter des Verein haben sich am vergangenen Dienstag im Dietmar-Hopp-Stadion, seinem zweiten Wohnzimmer in Hoffenheim, in einer sehr bewegenden Trauerfeier von Peter Hofmann verabschiedet.

Bereits am kommenden Sonntag hat die TSG einen weiteren, treuen Fan mehr, der von oben zuschaut, mitfiebert und auf seinen Verein jubelnd hinabblickt.

Ruhe in Frieden!


Zunächst soll die ausführliche taktische Analyse des kommenden Gegners erfolgen. Wer sich gleich dem möglichen Matchplan der TSG widmen möchte, kann die erste Analyse überspringen und nach unten weiterscrollen.


Taktische Gegneranalyse: FC Bayern München


Zum ersten Heimspiel dieser Saison empfängt die TSG Hoffenheim unter den Augen von 6000 durch das Gesundheitsamt zugelassenen, sehnsüchtig wiedererwarteten Fans den amtierenden Deutschen Meister Bayern München. Neben dem passenden, hier in einer möglichen Variante vorbereiteten Matchplan und einem richtig guten Tag benötigt Hoffenheim dabei vor allem auch das nötige Glück, sowie die fehlende, zuletzt aber eindrucksvoll unter Beweis gestellte Effizienz der Bayern, um Punkt(e) im Kraichgau behalten zu können.

Eine Einführung zum Gegner der TSG erscheint aufgrund der vergangenen Wochen und Monate und der Omnipräsenz des kommenden Gegners der TSG fast überflüssig. Neben der Bundesliga und dem DFB-Pokal krönten sich die Münchner Ende August mit dem Titel der Champions League auch noch zum König des Europäischen Vereinsfussballs und sind wohl zurecht die derzeit beste Fussballmanschaft. Neben einem hervorragenden Kader, der sich durch die Verpflichtung Leroy Sane´s für die kommende Saison auch in der Spitze noch einmal qualitativ verstärken konnte, war wohl vor allem die zunächst provisorisch angedachte Einstellung von Hansi Flick als Chefcoach die entscheidende Personalentscheidung der Münchner.

© dpa / Matthias Balk


Der gebürtige, aus der Region stammende Bammentaler hat sich die hohe Qualität des Kaders zu Nutze gemacht und das Optimum aus ihm herausgeholt. Neben den hervorragenden, und im Weiteren näher zu beleuchtenden taktischen Abläufen seines Teams ist vor allem die Mentalität beeindruckend, die Flick seinem Team eingeimpft zu haben scheint.


Bevor wir uns einigen wenigen, aber dennoch vorhandenen Angriffspunkten des (Defensiv-)Spiels der Bayern und einem möglichen Matchplan der TSG widmen, gehen wir genauer auf die Abläufe des unermüdlich heiß laufenden Münchner Offenisvmotors ein, der nicht nur Schalke am vergangenen Wochenende, sondern mittlerweile ganz Europa das Fürchten lehrte.


- Analyse des Offensivspiels:


Neben dem eindrucksvollen Start, den die Bayern mit dem 8:0 Sieg am vergangenen Freitag hinlegten, war die Partie gegen Schalke auch und vielleicht auch einzig in analytischer Hinsicht spannend. Sie verdeutlichte wie unter dem Brennglas die Spielidee der Bayern und ihre verschiedenen Wege und Optionen, die Abwehrreihen des Gegners zu knacken.

Zunächst einmal soll es um einige, vorbereitete Situationen gehen, die das Offensivspiel der Bayern exemplarisch zeigen:


  • 1. Szene :

Die erste Szene markiert das erste Tor der Bayern gegen Schalke und zeigt wie geschickt die Münchner Situationen ausnutzen, in denen der Gegner scheinbar das Gefühl hat im Vorteil zu sein und gerade die Kontrolle zu gewinnen. Die Schalker lösen das Mittelfeldpressing gegen den hochstehenden und in die Mitte einrückenden linken Außenverteidiger der Bayern eigentlich gut aus und stehen kurz vor dem Ballgewinn durch Suat Serdar (Bild 1).

Auffällig ist jedoch, dass Serdar in diesem Moment die Staffelung der zweiten Schalker Viererkette verlässt. Hernandez bringt den Ball im Grätschen zu Kimmich, dessen Blick schon bei der Ballannahme nach vorne gerichtet ist. Das Chaos, das in der zweiten Schalker 4er-Kette entsteht, da Serdar weiter nach vorne rückt, nutzt Lewandowski aus, um sich ungedeckt in den Raum zwischen den Schalker Stürmern und Sechsern fallen zu lassen.


Im nächsten Bild sieht man nun sehr gut, was in der Staffelung der Schalker durch das Herausrücken Serdars und dessen NICHT-erfolgtes Zurückkehren in die Kette passiert ist. Auch Nabil Bentaleb muss nun seine Position verlassen und sich an Lewandowski orientieren. Da Amine Harit jedoch dazu gezwungen ist, Benjamin Pavard auf der Außenbahn im Auge zu behalten, ist es ihm nicht möglich ebenfalls einzurücken und den Deckungsschatten zu füllen, den Bentaleb soeben verlassen hat. Der Raum für einer der besten Box-to-Box Spieler der Bundesliga, Leon Goretzka, wird nun scheinbar frei und die letzte Reihe von S04 ist nun Wiederrum ihrerseits dazu gezwungen darauf zu reagieren.


Das letzte Bild dieser Szene zeigt neben dem Einrücken Bentalebs und dem frei werdenden Raum für Goretzka nämlich auch den entscheidenden Impuls, der letztlich zum Torerfolg führt. Da Ozan Kabak (Nr. 4) sich noch zu sehr auf der noch ballnahen Seite positioniert und so auch keine Möglichkeit hat bei einem optionalen Pass auf Goretzka in einen Zweikampf mit diesem zu kommen, muss Stambouli das drohende Übergewicht der Bayern abwenden und aus dem Zentrum der letzten Schalker-Kette herausrücken. Den einen, auf den Ball gerichteten Schritt, den Stambouli macht, ist bereits entscheidend und ermöglicht den Bayern den langen Ball auf den im genau richtigen Augenblick startenden und pfeilschnellen Gnabry, der mit seiner Klasse und Technik das Führungstor im 1-gegen-1 erzielt.


  • 2. Szene :

In der nächsten Szene nimmt wieder Kimmichs Spielintelligenz neben dem Münchner Gegenpressingverhalten die entscheidende Rolle ein.

Die Schalker zeigen in ihrer Spieleröffnung gegen die Bayern den notwendigen und erforderlichen Mut, sind da aber durch die bereits kassierten Gegentore und die bloße Präsenz des Münchner Gegenpressings im Dreieck aus Süle, Pavard und Kimmich derartig verunsichert und nervös, dass sie den Ball durch einen unsauberen Pass verlieren.

Nun macht sich Kimmich wieder die Unordnung der eigentlich noch in der Offensivbewegung befindlichen Schalker Mannschaft, aber auch die enorme Schnelligkeit "seiner" Flügelzange aus. Sane antizipiert das weite, offene Feld im Rücken von Bentaleb und Stambouli und verwandelt seinen Rückstand von zwei Metern auf einer Strecke von gerade mal 10 Metern in einen komfortablen Vorsprung. Einzig Kabak, der die Situation ähnlich schnell wie Sane erkannt hatte, kann durch seine schnelle Reaktion mit dem Ex-Schalker mithalten, kommt in den Zweikampf, wird vom allerdings von Sane ausgedribbelt, der nur noch zum mitgelaufenen Gnabry überlegen muss.

Die Bayern erschweren so schon aus rein psychologischer Sicht ein mutiges Auftreten des Gegners, indem sie im Falle eines Ballverlustes im Mittelfeld sofort den Blick in Richtung des Schalker Tors richten und die beiden, mit am schnellsten Spieler der Bundesliga Sane und Gnabry sofort in die Tiefe hinter der letzten Kette stoßen lassen.


  • 3. Szene :

Auch die dritte Szene beschäftigt sich mit dem neben Gnabry und Sane besten Mann auf dem Platz, der für die drohende Gefahr der Bayern-Gegner aus dem eigenen Mittelfeld heraus mit- und wohl auch hauptursächlich ist.

Kimmichs Weltklasse erlaubt ihm in dieser Situation wieder und noch während der Ballannahme den Blick nach vorne zu richten. Da die Schalker aufgrund eines Ballverlustes im letzten Drittel der Bayern bereits in der Rückwärtsbewegung sind, entscheidet sich Kimmich richtigerweise gegen den hohen Ball, zu dessen Annahme und Verarbeitung Sane womöglich die Sekunde länger benötigt und Tempo rausnehmen muss, in der Kabak mit ihm aufgrund seiner eigenen Schnelligkeit in den Zweikampf kommen kann.


Er überspielt das durch Stamboulis Aufrücken geöffnete Abwehrzentrum der Schalker mit einem langen Flachpass. Durch den flachen, druckvollen Pass kann Sane den Ball sofort in höchstem Tempo mitnehmen, gerät nicht in den Zweikampf mit Kabak und braucht vor Fährmann nur noch einzuschieben.



  • 4. und 5. Szene:

Die nächsten zwei Szenen lassen sich ebenfalls zusammenfassen, da sie beide das Spiel der Münchner über die Flügel charakterisieren.

Egal, ob die Münchner ihre Aktionen auf den Flügeln über Seitenverlagerungen und Kurzpassspiel initiieren, gleicht das Verhalten im Angriffszentrum immer gleichen Mustern.



Die Spieler des FC Bayern überladen das Zentrum mit ihrer offensiven Viererkette in derart hoher Zahl, dass sie fast Mann-gegen-Mann Situationen schaffen, die der Gegner dadurch aufzulösen versucht, indem die 6er ebenfalls in die Box einrücken. Ein gut organisierter Gegner löst diese Situation, indem sich der 10er fallen lässt, oder womöglich sogar einer der Außenstürmer einrückt.

An der folgenden Abbildung der 1. Szene lässt sich nun die Option erkennen, die die Münchner neben dem vertikalen Pass auf ihre Stürmer gerne noch zusätzlich schafft:


Das Mittelfeld des Gegners ist durch das Einrücken der beiden 6er und das fehlende Nachrücken weiterer Spieler derart verwaist, dass Müller im Zuge der Situation den Ball nur noch auf einen der nachrückenden 6er der Bayern (in diesem Fall Goretzka) ablegen muss und dieser den Ball in aller Ruhe in die Ecke schieben kann. Der jeweils andere 6er sorgt dabei bei Auslösen der Flügelsituation mit seinem Sprint in die Box für das Füllen der Lücke, die Gnabry aufgrund seiner Position auf dem Flügel in der offensiven 4er-Kette der Bayern hinterlassen hat.


  • 6. Szene :

In der folgenden Münchner Aktion geht es beispielhaft um die Klasse und Wirkung des äußerst dynamischen, aufrückenden 6ers, der zwar zumeist Goretzka heißt, in diesem Fall aber durch Tolisso ohne Wirkungsverlust ersetzt wird.



Müller lässt sich in den Raum zwischen den beiden Schalker Viererketten fallen, kommt an den Ball und kann sogar in Richtung des Schalker Tors abdrehen. Da sowohl Bentaleb, als auch Serdar zu weit aufgerückt sind und den Raum für Müller geschaffen haben, muss (einmal aufs Neue) Stambouli seine angestammte Position verlassen und versuchen in einen Zweikampf mit Müller zu kommen. Da dessen Innenverteidiger-Kollege Kabak nun zu Recht einen Pass auf Lewandowski für möglich hält, und zu diesem einrückt, wird zwischen Kabak und Rudy ein großer Raum frei. Rudy hingegen weiß um Sane´s Anwesenheit in seinem Rücken und kann somit nicht in vollem Risikio auf die Innenverteidiger-Position einrücken.

Tolisso antizipiert im Folgenden genau diesen, durch die Fehlerkette freigewordenen Raum:


Nachdem Kabak richtigerweise den vertikalen Laufweg für Tolisso schließt, im gleichen Zeitpunkt aber seinen Deckungsschatten für Lewandowski aufgeben muss, leitet Tolisso direkt auf diesen weiter. Auch wenn die Gefahr zunächst gebannt scheint, da Kabak den Münchner Stürmer noch abdrängen kann, fällt das nächste Tor, da Lewandowski den wieder total leeren Schalker Rückraum spielen und Müller unbedingt vollstrecken kann.

  • 7. Szene :

Die vorletzte Szene für das Verdeutlichen der Münchner Offensivbemühungen zeigt eindrücklich, was die Bayern zu leisten im Stande sind, wenn der Gegner enorm hoch und mutig presst.

Pavard wird vom wirklich guten Pressing durch die Schalker in dieser Situation so unter Druck gesetzt, dass ihm (eigentlich) nur noch ein unkontrollierter Schlag in die Spitze übrig bleibt. Nun kommt aber ein weiteres Mal die Klasse des Münchner Kaders zu tragen. Der wohl beste Mittelstürmer der Welt lässt sich als einziger (!) Spieler der Münchner fallen und Pavard kann ihm den Ball zielgenau auf den Kopf spielen.

Nun beginnt eine wirklich sehenswerte, mit jeweils lediglich einem Kontakt ausgeführte Passstafette der Bayern.

Über Lewandowski, Müller und Gnabry gelangt der Ball noch bevor die schalker überhaupt reagieren können in den Lauf von Leroy Sane, dem Stambouli den Ball zwar noch einmal ohne Wirkung Wegspitzeln kann, der dann aber allein zwischen Fährmann und Rudy nur noch auf Gnabry ablegen muss.

Erneut nutzen die Münchner also die fehlende Staffelung der Schalker Abwehr, sowie die eigene extreme Schnelligkeit ihrer Flügelspieler aus.

  • 8. Szene :

Das letzte Beispiel bayrischer Offensivaktionen stammt aus dem jetzt schon historischen Champions-League-Sieg gegen den FC Barcelona und zeigt eine anderer Variante, das Spiel bei ruhigem, eigenem Spielaufbau zum Erfolg zu bringen.

Weitere Beispiele der Münchner Offensive, wie auch weitere Szenen, der nun erfolgenden Analyse der Münchner Defensive werden in dem möglichen Matchplan der TSG behandelt.


Thiago hat das Spiel vor sich und erkennt die Situation, die Gnabry und Lewandowski gemeinsam schaffen. Während Gnabry sich in den Raum zwischen Müller und Lewandowski bewegt, rückt letzterer im Rücken von Busquets aus dessen Deckungsschatten und bietet sich zu einem druckvollen Kurzpass an:

Da Alba auf einen Pass auf Müller spekuliert, der von Vidal zu lethargisch und auch nur auf der ballfernen Seite gedeckt wird, kann Alba nicht mit Gnabry mitlaufen. Gnabrys Deckung wiederum übernimmt der ihm in der Geschwindigkeit nicht gewachsene Lenglet, dessen eigentliche Aufgabe es gewesen wäre, mit Lewandowski in den Zweikampf zu kommen und dessen Steilpass zu verhindern.


Aus Vidal schlechtem Zweikampfverhalten resultiert somit nicht nur die Spekulation durch Alba, sondern auch die Übernahme dessen Gegenspielers durch Lenglet.

Lewandowski kann den Ball unbedrängt und technisch sehenswert auf den viel schnelleren Gnabry durchstecken.


Weitere Beispiele des Münchner Offensivspiels werden, ebenso wie weitere Aktionen des Defensivverhaltens noch in dem möglichen Matchplan der TSG analysiert.


- Analyse des Defensivverhaltens:


Anhand zwei weiterer Szenen aus dem CL-Halbfinale soll das Pressing- und Abwehrverhalten der Bayern verdeutlicht werden:

  • 1. Szene:

Die erste Szene zeigt, wie extrem hoch die Münchner in jedem Spiel - sogar gegen den bis zu diesem Zeitpunkt immer noch als Weltklasse titulierten FC Barcelona - stehen.

Die Münchner können es sich aufgrund ihrer in Teilen extrem schnellen Verteidigung leisten, den Gegner bis auf fünf Meter vor die Mittellinie zu schieben. Auch wenn die Gefahr eines langen Balls besteht, den die Katalanen des Öfteren einstreuten, so können die Bayern dieses Risiko aufgrund der Schnelligkeit von Alaba, Davies, Süle oder auch Hernandez auf ein Minimum reduzieren. Auch wenn hier bereits ein möglicher Angriffspunkt für die TSG liegen könnte, so zahlt sich diese Spielweise für die Bayern regelmäßig aus.


Zum anderen macht es für das Team von Hansi Flick Sinn, das Zentrum in extremer Form zu verdichten und das Spiel des Gegners durch die Mitte weitgehend zu verhindern, da sie die Probleme auf den offenen Außen meistens (!) durch die Schnelligkeit ihrer Verteidiger lösen können.

  • 2. Szene :

Die zweite Szene verdeutlicht, dass das hohe Pressing des FC Bayern zwar den Sinn hat den Gegner auf die für ihn ungefährlichen Außen zu lenken, dabei neben dem Versuch des Ballgewinns in Tornähe des Gegners aber vor allem eins verhindert werden soll:

Die beiden offensiven Außenbahnspieler der vordersten Münchner (Angriffs-) Viererkette lassen sich auf die Höhe der beiden 6er fallen und attackieren den Außenverteidiger des Gegners


Das Ziel der Münchner ist es dabei vor allem den Seitenwechsel des Gegners zu verhindern, da sie auf der ballfernen Seite zu fast jedem Zeitpunkt am verwundbarsten sind. Ein Abdrehen des Verteidigers würde ihnen die Möglichkeit bieten den Torwart zu einem unkontrollierten Schlag zu zwingen. Die andere Möglichkeit des Gegners, in der Vertikalen den Flügelspieler oder den durchstartenden Außenverteidiger zu suchen, können die Bayern wiederum in den meisten Fällen durch die Schnelligkeit ihrer Abwehrspieler auflösen.



Weitere, jedoch für das Spiel der TSG noch maßgeblichere Szenen finden sich im nun folgenden Matchplan.




TSG-Matchplan:



Für die Spielidee und Aufstellung der TSG im ersten Heimspiel gegen Bayern München können sowohl die bereits oben analysierten Szenen und Mechanismen der Bayern, als auch Eindrücke bereits vergangener Aufeinandertreffen maßgeblich sein. So hat die TSG bei ihren letzten beiden Gastspielen in der Allianz-Arena zwei die Dominanz der Münchner in beiden Spielen über längere Zeiträume brechende Spiele zeigen können. Neben einem 2:1 Sieg in der Bundesliga, sprang dabei auch eine knappe, aber an guten Ansätzen reiche 4:3 Niederlage heraus.


Aus beiden Spielen, aber auch aus Szenen der Aktionen anderer Vereine, kann das Trainerteam um Sebastian Hoeneß wichtige Erkenntnisse in das Spiel am nächsten Sonntag mitnehmen.


Dabei könnten der Hoffenheimer Spielidee auch Fakten in die Karten spielen, die sie selbst nicht einmal in der Hand haben. Die Bayern treten - unter der durchaus berechtigten Kritik von vielen Seiten - erst am Donnerstag im UEFA Supercup gegen den EL-Gewinner FC Sevilla an, müssen aber bereits drei Tage nach ihrem Spiel in dem als Risikogebiet eingestuften Land in Sinsheim antreten.

Dabei könnte die, gegenüber der zuvor eine Woche pausierenden Mannschaft von Hoeneß, fehlende Frische und Fitness ein Hoffenheimer Pro-Argument sein.

Wird der FC Bayern - neben dem möglichen Ausfall von Alaba - zudem gezwungen sein auf weitere, für das oben skizzierte Spiel so wichtige Spieler verzichten müssen? Kann die TSG Profit daraus ziehen, dass die Verteidigung mit Boateng in der Mitte womöglich größere Geschwindigkeitsdefizit hat als mit Alaba. Kann es von Vorteil sein, dass Lucas Hernandez Alphonso Davies auf der Linksverteidiger-Position ersetzen könnte?


Trotz aller möglichen Eventualitäten sollte das Team so eingestellt werden, dass es keine Überraschungen erwartet und selbst offensive Akzente setzen kann. Denn eines scheint offensichtlich zu sein:

Braucht man auch Glück nachlassender Effizienz der Bayern - die im vergangenen Spiel eine unfassbare Torquote bei abgeschlossen Torschüssen von 75% hatten -, so ist es fast genauso wichtig, neben viel Ruhe und Verstand auch wahnsinnigen Mut in der Offensive zu zeigen, ohne den man sich selbst als Mannschaft gar nicht in die Lage versetzen kann, die letzten fehlenden %-Punkte der Bayern überhaupt ausnutzen zu können.


Bevor wir aber einen Blick auf das mögliche Personal und die Herangehensweise des Hoffenheimer Offensivspiels werfen, liegt das Augenmerk auf der Basis für eben jenen Offensivmut, nämlich der disziplinierten Abwehrarbeit und einem stringenten Defensivverhalten.


1. Defensivverhalten der TSG:


Falls das Team von Hansi Flick mit David Alaba - dem in meinen Augen zur Zeit besten Innenverteidiger der Welt, der zuletzt aber in einem kleinen Formtief im Zuge einer Verletzung steckte - auflaufen sollte, so stehen insbesondere die Innenverteidiger der TSG vor großen Herausforderungen, wie sich auch im Pokalspiel zu Beginn diesen Jahres gezeigt hatte.


Alaba erweitert die Variabilität und Klasse der ohnehin schon guten Spieleröffnung noch einmal um ein Vielfaches. Er stößt dabei aufgrund seiner guten Technik und hohen Ballsicherheit extrem hoch und kann den Gegner so schon aufgrund seiner Präsenz weit in dessen eigene Hälfte drücken.


Die TSG muss es bei einem Einsatz von Alaba nach Möglichkeit unbedingt vermeiden, dass folgende Situation entstehen kann. Hoffenheim spielte in München mit einer gut organisierten 5er-Kette, deren ballferner Schienenspieler immer auf Höhe der nächsten Kette einrückte.

So boten sich für die Bayern eigentlich recht wenige Räume die sie bespielen konnten, da das Defensivverhalten der Hoffenheim sehr variabel und gut organisiert war.

Dennoch kommt die individuelle Klasse zu tragen und Alaba antizipiert den winzigen Raum hinter der Hoffenheimer Kette:


Nun kommt zu der technischen und äußerst spielintelligenten Klasse von Alaba auch noch die Freigeistigkeit und der ausgezeichnete Spürsinn für freie Räume von Thomas Müller hinzu. Müller startet einen Sprint durch die Innenverteidiger der Hoffenheimer hindurch in deren Rücken, der zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon nicht mehr zu verteidigen ist. Die einzige Möglichkeit, diese schwer zu verteidigende Situation zu verhindern, ist es, Alaba möglichst früh unter Druck zu setzen und mit einem Fuß den Pass zu blocken.


Auch in einer weiteren Szene zeigt sich die Unberechenbarkeit dieses Duos gegen gut organisierte Abwehrreihen. Dieses Mal erhält Alaba den Ball direkt von Müller, der sich jedoch direkt nach Ballabgabe wieder auf den Weg in die Box macht:


Der Ball provoziert zunächst das Herauslaufen des Hoffenheimer Keepers, der den Ball im Luftzweikampf mit seinem Teamkollegen und Müller nur unzureichend klären kann und Lewandowski der Ball nur noch einzunicken braucht.

Diese Szenen zeigen zum einen, dass es selbst für einen gut gestaffelten Defensivverband gegen die Bayern zu Situationen kommen kann, die nur sehr schwer zu verteidigen sind, auf der anderen Seite die Mannschaft von Hansi Flick bei einem Ausfall und vor allem fehlender geistiger Frische drei Tage nach dem Supercup um einige offensive Geistesblitze beraubt sein könnte.


Auch ein Einsatz von Hernandez anstelle von Davies könnte der TSG wie folgend zu sehen von defensivem Nutzen sein:


Ein derart offensivstarker Außenverteidiger wie Davies stellt die Hoffenheimer Defensive nämlich vor gleich zwei Probleme. Zum einen zieht er durch seine Präsenz auf höchster Linie in der Hoffenheimer Hälfte den offensiven Außenbahnspieler der TSG extrem weit nach hinten und den ihn doppelnden Außenverteidiger weit nach außen, so dass für den eingerückten Außenstürmer der Bayern mehr Platz im Zentrum frei wird, die dieser nutzen kann. Zum anderen bietet sich diesem wiederum - wie in den Abbildungen zu sehen - die Möglichkeit Davies zur Grundlinie zu schicken. Auch in diesem Fall können die Hoffenheimer dem enormen Tempo von Davies nichts mehr entgegensetzen. Die beiden Münchner kreuzen im Zentrum der Hoffenheimer Box und zwingen Hübner zum Eigentor nach der scharfen, flachen Hereingabe von Davies.


Dennoch ist gerade in diesen Situationen auffällig, dass die TSG vieles sehr richtig macht und zum Beispiel den Rückraum ihrer eigenen Box (einer der weiter oben analysierten Münchner Vorlieben) ordentlich besetzt hält.


Auch aufgrund dieser defensiv sehr ordentlichen Spiele und funktionierender Strukturen sollte die TSG auf ein System setzen, dass sich gegen diesen Gegner bewährt hat und im Folgenden gut auszumachen ist:


Diese Grundordnung, ein in dieser Abbildung durch spielbedingte Positionsrochaden rein nominell verändertes 3-4-2-1 System ermöglicht der TSG eine stabile wie extrem variable Defensivarbeit, die es ihnen nicht nur ermöglicht die Räume der Bayern möglichst eng zu halten, sondern bei eigenem Ballgewinn auch eigene Offensivakzente zu setzen.


Für dieses System wäre die Doppelsechs aus Florian Grillitsch und Diadie Sammassekou aufgrund ihrer Spiel- UND Zweikampfintelligenz geradezu prädestiniert. Auch der Einsatz von Kevin Vogt als dynamisches Bindeglied der 3er-Kette macht im Hinblick auf die obig analysierte vertikale Spieleröffnung von Kimmich auf die schnellen Außen um Sane und Gnabry Sinn.

Das variabel verdichtete Zentrum der TSG ermöglicht es ihr so in Zusammenarbeit mit den ballfern einrückenden Außenverteidigern oftmals optimal auf die Münchner Offensive zu reagieren.


Während wie in den beiden Szenen mit Alaba auf TSG-Seite neben individueller Klasse also auch Glück entscheidend sein wird, gibt es auch noch Faktoren im Defensivspiel, die Hoeneß´Spieler weit mehr in der eigenen Hand haben.


Da klar ist, dass die Müchner, je länger sie in der Hälfte der Hoffenheimer Spielanteile haben, irgendwann auf die eine geniale, das Spiel vielleicht entscheidende Idee kommen werden, bedarf es Mechanismen und einem mutigen Pressing, um die Bayern zum einen selbst vom eigenen Tor entfernt zu halten, zum anderen aber den eigenen Weg zum Tor zu verkürzen:


Szene 1:


Diese Aktion der Hoffenheimer stammt aus dem Liga-Hinspiel und zeigt, dass sich sogar lohnen kann wenn die TSG mit einem der eigenen Innenverteidiger (!) weit in der Hälfte der Bayern presst. In diesem Fall drängen die drei Hoffenheimer die Spieleröffnung der Münchner bis an die Seitenlinie. Da sich alle Bayern Spieler in einer Mann-gegen-Mann Situation befinden und der Ball auf Neuer mit dem ersten Kontakt sehr riskant erscheint, entschließt sich Alaba ins Dribbling zu gehen.


Posch jedoch kommt in den Zweikampf mit Alaba und kann ihm, da er selbst mitten in der dynamischen Bewegung ist, denn Ball abnehmen und selbst auf Neuers Tor zugehen. Auch wenn Posch die situative 3-gegen-1 Situation im Abwehrzentrum der Bayern nicht entsprechend ausnutzt und letzten Endes nur enttäuschend mit seinem schwachen Fuß ins lange Eck zeigt, zeigt die Situation, wie gefährlich den Bayern Momente hohen Hoffenheimer Pressings werden können.


Auch die nächste, 2. Szene aus dem Pokalspiel zeigt, wie die TSG den Bayern mit mutigem Pressing zusetzen kann:


Auch hier gehen die Spieler der TSG extrem mutig und offensiv auf ihre Gegenspieler, sodass Pavard nach der Ballannahme nur noch sehr wenige Sekunden Zeit hat, sich nach einer Anspielstation umzuschauen.


In diesen Sekunden jedoch hat der offensive Außenverteidiger der TSG Pavard bereits erreicht, stellt den Passweg an der Linie entlang zu und verleitet ihn zu einem Dribbling in die scheinbar geöffnete Mitte. Der Hoffenheim AV hingegen antizipiert genau das und kann Pavard den Ball abnehmen. Nun zahlt sich aus, dass einige andere Hoffenheimer sehr offensiv positioniert waren, den Spieß umdrehen, und ihrerseits die Box des Gegners überladen. Dabbur kommt nach Hereingabe von Zuber an den Ball und kann aufgrund seiner individuellen Klasse sowohl Alaba, als auch Neuer überlisten und den Anschlusstreffer erzielen.


3. Szene:


Auch hier pressen die Hoffenheimer wieder sehr hoch und zwingen den Spieler, der sich aus der Münchner Offensivreihe fallen ließ, zu einem Ballverlust, während er eigentlich aufdrehen wollte. Im Zuge dessen haben sie schon wieder nach Ballgewinn weit in der Hälfte des Gegners Überzahl geschaffen.



Aufgrund dieser Szenen empfiehlt sich neben der Aufstellung eines abschlussstarken und wendigen Mittelstürmers wie Dabbur ebenso der Einsatz von offensivstarken, im Zweikampf giftigen Außenverteidigern. Hierbei dürften wohl im Falle der Einsatzbereitschaft vor allem Robert Skov und Pavel Kaderabek in Frage kommen.


Wie in der Analyse der Szenen des CL-Halbfinals bereits analysiert, will der FC Bayern unbedingt diagonale Seitenverlagerungen auf die ballferne Seite verhindern. Um dennoch zu diesen zu kommen und sich - wie gleich zu zeigen - offensive Möglichkeiten aus eigener Hand zu erspielen, braucht es neben dem Mut der eigenen Verteidiger auch eine weitere große Stärke:


Vor allem die äußeren IV müssen neben dem Mut auch die Fähigkeit besitzen, einen der hoch pressenden Bayernspieler zu überlaufen und dann einen punktgenauen Seitenwechsel anzusetzen. Dies trifft neben Kasim Adams, der am vergangenen Samstag in Köln viele gute Seitenverlagerungen gezeigt hat, vor allem auf den hoffentlich wiedergenesenen Kapitän Benjamin Hübner zu, der zudem noch Linksfuß und auch defensiv extrem sattelfest ist.


Auch die Rolle des modernen Liberos durch Kevin Vogt, der in einer leicht offensiveren Ausrichtung in der 3er-Kette durch Grillitsch ersetzt werden könnte, könnte für die TSG zu einem wichtigen Match-Faktor werden.


Der Vorteil dieser Position ist die Schnelligkeit, die dadurch in das Aufbauspiel der TSG kommen und für die Bayern nur schwer zu fassen sein kann. Dabei kann Vogt im besten Fall von seinen auch am Samstag unter Beweis gestellten Flugbällen hinter die sehr hoch stehende Münchner 4er-Kette Gebrauch machen.


2. Offensiver Mut der TSG


Damit gelangen wir auch schon zu dem Blick auf mögliche Offensivaktionen der TSG, die von viel Mut und Unbekümmertheit gekennzeichnet sein sollten.

Folgende Szenen aus dem Barcelona-Spiel knüpfen dabei genau an die eben genannten, von den Bayern dringen zu verhindern versuchten Seitenverlagerungen an, verdeutlichen aber auch was an Kevin Vogts Spielweise so wichtig werden könnte:


  • 1. Szene :

Es kommt zu einem der seltenen Momente in den Spielen der Bayern, in denen sich der Gegner aus dem Pressing lösen kann. Auch wenn die Bayern weiterhin gut gestaffelt stehen, so eröffnet sich dem Innenverteidiger die Möglichkeit, den Ball hinter die Kette der hoch stehenden Münchner-Viererkette in den Lauf des offensivstarken AV´s zu schlagen.



Auch wenn es Alba in diesem Fall gelingt den Ball ordentlich zu verarbeiten und in die Mitte abzulegen, hat David Alaba aufgrund seiner Geschwindigkeitsvorteile gegenüber Luis Suarez die Möglichkeit den Ball zu klären, hebt ihn aber ungeschickt über Neuer hinweg ins eigene Tor.

Diese Szene verdeutlicht, dass die Bayerische Defensive sowohl mit langen Bällen (von Vogt, Hübner oder Adams), als auch mit dem Einsatz offensivfreudiger Außenverteidiger, sowie von schneller Offensivspieler verwundbar ist. Dabei kommt als dynamisches Pendant der Offensive wohl vor allem der sprintstarke Baumgartner in Frage, der daneben nämlich noch über eine ganz andere gefragte Qualität verfügt, die auch in folgender Konstellation entscheidend sein dürfte.

  • 2. Szene :

Hier zeigt sich bei einer der von den Bayern befürchteten diagonalen Seitenverlagerungen nämlich auch die Zutat, die in einem erfolgreichen Spiel gegen Bayern wohl am meisten gefragt ist:

Mut.


Wiederum erhält der AV von Barcelona, der in diesem Fall aber problemlos durch einen der offensiven Flügelspieler im Hoffenheimer System ersetzbar scheint, nach einer Seitenverlagerung auf der offenen, ballfernen Seite den Ball, kann entweder bis zur Grundlinie laufen, oder auf seine beiden Sturmpartner ablegen. Dazu benötigt er aber zunächst einmal auch die Klasse, den Ball in hoher Geschwindigkeit und sauber anzunehmen und schnell zu verarbeiten.

Für diesen kreativen und auch mutigen Ballverteiler kommt in der Offensive neben Baumgartner vor allem Hoffenheims Ausnahmekönner Andrej Kramaric in Frage, der die vielleicht fehlende Schnelligkeit mit Genialität und feinen Dribblings wett machen kann.

Es werden also, wie auch in diesem Fall, Offensivspieler benötigt, die nicht nur technische Klasse haben, sondern sich auch etwas zutrauen, egal gegen welchen Gegner es geht.

Wie in der Rolle von Luis Suarez, so ist es auch Munas Dabbur, der in München einen Doppelpack schnürte, zuzutrauen, einen der Bayern-Verteidiger und Manuel Neuer aussteigen zu lassen.

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Einer der wesentlichen Schlüssel zum Erfolg gegen die Bayern scheint es also zu sein, mutig und vor allem schnell in die Räume zu stoßen, die sich in der Tiefe des Münchner Spiels bieten.


Folgende Szenen aus dem Spielen der TSG gegen die Bayern verdeutlichen genau dies:

  • Zum Einen eine Situation, in der die TSG im Mittelfeld giftig presst, daraufhin mit dem ersten Kontakt die Bewegung in die Offensive sucht und die Bayern in einer 4-gegen-3 Situation überrennt. Der Ball geht dabei in die Tiefe in den Lauf des schnellen Außebahnspielers, der Boateng aussteigen lassen und den Ball ins kurze Eck vollenden kann.


  • Die noch viel symptomatischere Szene liefert ebenfalls Adamyan und sorgt somit für ein weiteres Pro für das Aufstellen schneller Offensivspieler:

Die Münchner stehen wieder einmal sehr offensiv und haben 8 Spieler im letzten Drittel der TSG. Die Hoffenheimer verdichten das Zentrum durch Nachrücken fast aller Spieler und kommen durch Grillitsch zum Ballgewinn, der nun scheinbar im ersten Moment nicht viele Möglichkeiten hat.

Doch auch die Hoffenheimer verstehen es ihre Geschwindigkeitsvorteile zu nutzen, und stoßen in Form von Bebou und Adamyan in für Bayern empfindliche Räume.

Bebou entläuft den Münchner Mittelfeldspielern und steckt im richtigen Moment auf Adamyan durch, der den IV der Bayern zwar enteilen, Manuel Neuer aber nicht überwinden kann.




Auch Baumgartner verdeutlicht, dass im Spiel gegen die Bayern Ideen, Kreativität und Dynamik gegen scheinbar jede Konvetion erfolgreich sein können. Zunächst kommt ein durch Boateng zu zentral abgewehrter langen Ball der Hoffenheimer zum jungen Österreicher.



Baumgartner kann den Ball schnell verarbeiten und Tempo aufnehmen, sieht sich dann aber 3 Bayernspielern gegenüber, zumal der Pass auf den im Abseits stehenden Kramaric nicht in Frage kommt.

Er löst die Situation mit auch Kramaric zuzutrauender Genialität, umkurvt alle drei Verteidiger und steht frei vor Neuer, auch wenn er den Ball leicht über das Tor hebt.


Im Hoffenheimer Spiel wird also eine individuelle Klasse, die vor allem Baumgartner und Kramaric auszeichnet, von Nöten sein, um zu Torerfolgen zu kommen.


Zuletzt sollen noch einmal zwei Aktionen der Hoffenheimer Anklang finden, die noch einmal die enorme Bedeutung offensiver und schneller Außenverteidiger für die TSG im Spiel gegen die Bayern verdeutlichen.


Kaderabek rückt wie hier im Pokalspiel sehr hoch mit auf und schafft es aufgrund seiner Klasse die Flanke auf Dabbur zu bringen, der sich geschickt zwischen den beiden Innenverteidigern der Bayern platziert hat. Nachdem Pavard zunächst unglücklich gegen den Pfosten abwehrt, ist Dabbur schließlich zu Stelle und schiebt ein.



Auch die letzte Szene zeigt den Offensivmut der Hoffenheimer Verteidiger, führt diesmal aber sogar zum Torerfolg. Skov schaltet sich auf der anderen Seite in das Hoffenheimer Offensivspiel ein und spielt einen einfachen wie sehr druckvollen Doppelpass mit Adamyan, der in Neuers langem Eck vollstreckt.





Zum Abschluss bleibt also festzuhalten, dass die TSG neben dem dafür notwendigen Glück auch sehr viel Mut benötigt. Die für einen Erfolg notwendigen Werkzeuge und das Rüstzeug sollte das Team von Sebastian Hoeneß auf jeden Fall haben. Einer der Schlüssel scheint zu sein, den Bayern auf den Flügeln im Umschaltspiel mit großem Tempo und dem Zutrauen in die eigenen Aktionen zuzusetzen.


Aufgrund der Qualitäten, die gegen die Bayern, sowohl defensiv als auch offensiv gefragt sein werden, empfiehlt sich folgend diese mögliche Aufstellung im variablen 3-4-2-1-System. Besonders wichtig scheint es für die TSG zu sein, dass sie wieder auf Robert Skov und Benjamin Hübner zurückgreifen kann.


Tor: Oliver Baumann

Abwehr: Kasim Adams - Kevin Vogt - Benjamin Hübner

Def. Mittelfeld: Pavel Kaderabek - Diadie Samassekou - Florian Grillitsch- Robert Skov

Off. Mittelfeld: Christoph Baumgartner - Andrej Kramaric

Sturm: Munas Dabbur


Möglich erscheint auch eine etwas offensivere, in der Spitze noch einmal schnellere Aufstellung, bei der Grillitsch auf die Position von Vogt rückt, Kramaric ein wenig mehr aus der Tiefe kommt, und Ihlas Bebou die Offensive mit seinem Hohen Tempo verstärkt.


Der Kader der TSG scheint mit Belfodil, Adamyan, (Bebou), Bruun Larsen und Gacinovic zudem genau mit den dynamischen Offensivspielern ausgestattet zu sein, die im Laufe des Spiels als Einwechseloptionen benötigt werden und den Druck auf die Bayern hoch halten können.


/t.a.b.

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