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3. Spieltag: Eintracht Frankfurt - TSG Hoffenheim

Im zweiten Auswärtsspiel der Saison reist die TSG Hoffenheim am Tag der Deutschen Einheit in die Metropole am Main, um sich im rein tabellarischen Topspiel des dritten Spieltags mit Eintracht Frankfurt zu messen. Dabei kommt auf das Team von Sebastian Hoeneß, das als amtierender Tabellenführer nach Hessen reist, mit der SGE eine nicht minder schwere Aufgabe zu, als bei dem fulminanten 4:1 Heimsieg gegen erschöpfte Bayern. Das Team von Adi Hütter konnte nach dem Remis zum Auftakt gegen Bundesliga-Aufsteiger Bielefeld mit einem ungefährdeten 3:1-Sieg gegen Hertha BSC überzeugen, steht mit nun 4 Punkten sehr ordentlich da und grüßt von Rang 3 der Tabelle. Bevor wir einen Blick auf eine mögliche Spielidee, sowie die Personalsituation der TSG werfen wollen, richten wir den Blick auch und vor allem in taktischer Hinsicht auf die vergangene Spiele, Stärken und Schwächen der Adlerträger.


©Imago images/Sven Simon

Im Gegensatz zu manch vergangener Saison hatte Fredi Bobic, ähnlich wie sein Hoffenheimer Pendant Alex Rosen, in diesem Jahr keinen großen Aderlass oder Umbruch im Kern der Mannschaft zu bewältigen. Neben Ante Rebic, dessen Tausch mit Andre Silva zum Ende diesen Sommers endgültig vollzogen wurde, verloren die Hessen mit Mijat Gacinovic und Paciencia nur zwei namhaftere Spieler, die allerdings für das Team rein sportlich keinen großen Mehrwert mehr erbrachten. Auf der Habenseite von Bobic stehen die Verpflichtungen des ehemaligen Hoffenheimer Allrounders Steven Zuber, Rotterdams deutschem Stürmertalent Ragnar Ache, sowie Groningens großem Talent Ajdin Hrustic. Neben einigen sportlich zunächst geringere Rollen spielenden Leihrückkehren verspricht sich die SGE vor allem von den beiden letztgenannten sehr Viel.


Der Stamm und die Achse des Teams ist ähnlich wie im Kraichgau zusammengeblieben und die Fans freuen sich auf eine offensive und erfolgreiche Saison ihrer eingespielten Mannschaft.

Im Tor setzt die Eintracht auf Nationalkeeper Kevin Trapp, der zwar auch mit einem Wechsel geliebäugelt hatte, bei dem sich allerdings nichts passendes ergeben hat.

Die Dreier-Abwehrreihe in dem von Hütter bevorzugten 3-4-1-2 System stellt sich momentan aufgrund der Verletzung von Evan N`dicka fast von selbst auf. Die Seiten des "Goaldie" Makoto Hasebe, der in seiner Rolle immer wieder zwischen der Kette und dem defensiven Mittelfeld wandelt, nehmen der ohnehin gesetzte und mit einer sehr guten Spieleröffnung gesegnete Martin Hinteregger, sowie der auch schon ein wenig ins Alter gekommene, aber dennoch solide David - in Hoffenheimer Zeiten "Vadder" - Abraham ein.

Bevor wir gleich zu den Besonderheiten des Frankfurter Aufbauspiels und den Rollen der eben genannten kommen, werfen wir einen Blick auf die Besetzung der Viererkette im Mittelfeld.

Auf der Position des linken Schienenspielers, bei der es im Normalfall bei der Aufstellung keine Zweifel gäbe, muss Adi Hütter schweren Herzens auf den verletzten Star der Mannschaft, Filip Kostic, verzichten. Den Ausfall des wohl besten und einer der wichtigsten Spieler des Frankfurter System wird wohl mit dem im Sommer aus Hoffenheim verpflichteten Steven Zuber ersetzt. Auch wenn Zuber an Kostic´s Qualitäten in Sachen Dynamik, Dribbling und Flanken nicht heranreicht, so kann auch er ein sehr guter Ersatz sein.


Auf der anderen Seite des Feldes geriet im Zuge der letzten Saison wie auch der Vorbereitung "Dauerbrenner" Danny da Costa ein wenig ins Abseits und beschäftigt sich dem Vernehmen nach bereits mit einem Wechsel innerhalb der Bundesliga. Sein Platz, der perspektivisch wohl auch mit der Verpflichtung Hrustic´s doppelt besetzt ist, wird aller Wahrscheinlichkeit am kommenden Samstag von Almamy Toure besetzt sein, da der Franzose vor allem in den ersten zwei Ligaspielen gute Leistungen gezeigt hat.

In der Zentrale der Frankfurter scheint einzig Sebastian Rode so wirklich gesetzt zu sein, zumal er am vergangen Spieltag in Berlin nicht nur mit seinem Tor überzeugt, sondern auch seine Qualitäten als Box-to-Box sowie giftigem Pressingspieler nachgewiesen hat.

Um den noch zu vergebenden Platz in der Zentrale streiten sich momentan drei weitere Spieler. Neben dem polyvalenten Dominik Kohr, sowie dem technisch sehr versierten und offensiv starken Djibril Sow hat dort momentan wohl vor allem Stefan Ilsanker die besten Karten, der das Mittelfeld absichert, sehr zweikampfstark ist und das heiß laufende Offensivspiel der Gäste wohl auch am effektivsten zu stören vermag.


In der Offensive der Eintracht scheinen die Plätze im Momentan wohl mit am klarsten vergeben zu sein. Um das ebenso gefährliche wie spielstarke Duo Bas Dost/Andre Silva nimmt der Japaner Kamada die Rolle des peripheren 10ers ein, der immer wieder zwischen den Linien schwimmt und auf die Flügel ausweicht. Aymen Barkok und Ache scheinen vor allem als Einwechseloptionen in Frage zu kommen, zumal Bobic in der Offensive auch noch in der letzten Woche des Transferfensters nach Verstärkungen sucht.


Mögliche Aufstellung der SGE:


Tor: Kevin Trapp

Abwehr: David Abraham - Makoto Hasebe - Martin Hinteregger

Mittelfeld: Almamy Toure - Sebastian Rode - Stefan Ilsanker - Steven Zuber

Off. Mittelfeld: Daichi Kamada

Sturm: Bas Dost - Andre Silva


Warten auf die TSG also wenig personelle Ãœberraschungen, so sollten sie auch trotz eines bestehenden wie bekannten Systems der Eintracht gewarnt sein.

Im Folgenden richtet sich der Blick auf offensive wie defensive Abläufe der SGE, sowie später einem möglichen Matchplan der TSG.





1. Gegneranalyse



- Offensive der Eintracht:


Das Prunkstück der Mannschaft ist sicherlich die schon fast gewohnt wie geschmiert laufende Offensive. Die Mannschaft von Adi Hütter schafft es immer wieder, wenn zum Teil auch zu Lasten der eigenen verwundbaren Defensive, den Gegner mit ihrer Offensivwucht zu überrennen und dessen Defensive zu verwunden.

Bevor der Blick sich auf einige Spezifika des Frankfurter Offensivspiels richtet, sein ein weiterer, für den Erfolg der Eintracht eminent wichtiger Faktor genannt. Die Frankfurter leben nicht zuletzt wegen der enormen Kopfballpräsenz ihrer Innenverteidiger - vor allem in Form von Martin Hinteregger - , der physisch starken Mittelfeldspieler wie Kohr und Ilsanker, aber auch dem Kopfball-wuchtigen Duo Dost/Silva zu einem großen Teil von Standards.

Zwei ausgewählte Szenen aus den vergangen Spielen sollen die Wichtigkeit und Abläufer Frankfurter Standards verdeutlichen:


Szene 1:


Die erste Szene stammt aus dem Spiel der SGE vergangen Woche gegen Berlin und zeigt, wie geschickt sich die Spieler noch während des Treten des Balles verhalten:

Während einer der Frankfurter Spieler den ersten Pfosten fix besetzt, kommt ein zweiter mit viel Tempo aus dem Rückraum angelaufen, um den Ball - wenn möglich und gewollt - mit dem Kopf in Richtung des langen Pfostens zu verlängern.

Gleichzeitig überladen die Frankfurter die ballentfernte Seite des Strafraums und stiften dort Chaos. Nun ist ein immer wiederkehrender Ablauf wie in den folgenden Bildern zu erkennen. Einer des sehr kopfballstarken Trios bewegt sich mit Wucht horizontal auf den Ball zu und versucht im Rahmen des Erlaubten die Spieler des Gegners auseinander zu ziehen und vor sich herzuschieben. Auch ein zweiter Spieler, in diesem Fall Das Dost, nutzt seine Wucht, um zwei Spieler auf sich zu ziehen und im Luftzweikampf zu binden.

In diesem Fall ist Dosts Kopfball erfolgreich und der Dritte im Bunde kann außer Acht gelassen werden.


Was aber passiert wenn, es dort nicht zu einem geglückten oder auch von der Abwehr geklärten Kopfball kommt, sehen wir in


Szene 2:


In dieser Szene aus dem ersten Heimspiel gegen Bielfeld führt die Eintracht die Ecke zwar kurz aus, ändert aber nichts an ihren Abläufen am zweiten Pfosten.

Abraham, Dost und in Teilen auch Hinteregger stürmen mit solch einer Dynamik auf den ersten Pfosten, dass den Verteidigern gar nichts anderes übrig bleibt, als die Bewegung mitzumachen. Interessant hierbei ist, dass die Bewegung der Frankfurter bereits losgeht, bevor der Ball in der Luft ist, sie also nicht nur dem Flankengeber Möglichkeiten eröffnet, sondern auch die Abwehr zu Entscheidungen zwingt.

Da es für die Bielefelder den Anschein hat, dass all die extrem kopfballstarken Frankfurter um Hinteregger, Dost und Abraham die Bewegung hin zum ersten Pfosten mitmachen, ist es deren größtes Bestreben ein Torerfolg eben dort zu verhindern.

Dies ermöglicht dem nun gleich völlig blank stehenden Kamada, allerdings auch dem in der Bewegung innehaltenden und dadurch in der Luft Vorteile ausspielenden Silva, den Ball beinahe unbedrängt auf das Tor zu spielen.


Auch wenn diese Szene nicht zum Erfolg führte, so zeigt sie wie auch die Erste, dass die Gefahr hessischer Standards meist und oft am zweiten Pfosten lauert bzw. lauern kann.


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Die nächsten Szenen sollen ein weiteres Phänomen des Frankfurter Spiels verdeutlichen, das sich vor allem darum dreht, dass die SGE in der Spieleröffnung nicht lange "fackelt", oft den schnellstmöglichen Weg in die Spitze sucht und dafür auch die passenden Spieler in der Mannschaft hat.


Szene 3:


Zum einen verfügen die Frankfurter über ein kampfstarkes wie kompaktes Mittelfeld, in de, es neben den robusten Spieler wie Rohr oder Ilsanker auch einem Sebastian Rode zuzutrauen ist, nach einem langen Abschlag das Kopfballduell zu gewinnen und auf die Stürmer weiterzuleiten.


In diesem Fall gewinnt nach Rode auch noch Silva das Kopfballduell gegen zwei (!) Berliner und kann auf Toure weiterleiten. Auch der - im Frankfurter Kader auffallend fast ausnahmslos - kopfballstarke Außenverteidger kann den Ball in die Spitze weiterleiten, in der wie folgt zu sehen etwas für Frankfurt typisches passiert. Während der eine Stürmer den Ball gebunden oder weitergeleitet hat, orientiert sich des Partner im Raum um ihn herum, um sofort nach einleiten der Aktion in die freien Räume zu starten. Auch wenn Silva den Ball nicht auf den mitstürmenden Dost querlegt und ihm den Torschuss ermöglicht, provoziert er ein Foul und holt den erfolgreich verwandelten Elfmeter hinaus.


Die nächste Szene verdeutlicht noch einmal die Wichtigkeit der variablen Wandspieler, die für das System der Eintracht und dessen Torgefährlichkeit eminent wichtig sind.


Szene 4:


Diese Aktion aus dem Spiel gegen Bielefeld steht wie vielleicht keine andere der noch jungen Saison für den hohen, vertikalen Spielaufbau der Frankfurter.

Zunächst einmal ist die Staffelung der Frankfurter Hintermannschaft sehr interessant. Von der eigentlichen 3er-Kette ist mit Hasebe am oberen Ende der Bildmitte nur noch ein Mann verblieben. Den Platz neben Hasebe nimmt im Spielaufbau oft und gerne der eigentliche Sechster Sebastian Rode ein, um das Spiel von hinten zu gestalten. Die beiden verbliebenen Innenverteidiger der SGE stehen dermaßen hoch, dass sie in diesem Fall eher die Rolle von AV bekleiden. Abraham steht im Gegensatz zu Hinteregger (hier in der unteren Bildmitte) derart hoch, dass er in diesem Bildausschnitt gar nicht mehr zu sehen ist. Das Zentrum der Frankfurter ist nun relativ verwaist, wird nur durch den verbliebenen 6er sowie den sich fallen lassenden 10er besetzt, bietet dafür aber eine unfassbare Breite und Wucht in der Offensive.


Der in das Kopfballduell gehende Stürmer der Frankfurter hat nun mehrere Möglichkeiten:

Legt der den Ball auf den nachrückenden 10er oder einen der beiden einrückenden Außenverteidigern (in diesem Fall da Costa) ab?

Oder verlängert er den Ball auf den in die Spitzen startenden Sturmpartner?

Da sich für den Gegner in der Defensive fast eine Mann-gegen-Mann Situation ergibt und die Räume dazwischen sehr groß sind, ist der Gegner dazu gezwungen schon von sich aus zu reagieren und den Frankfurtern anzubieten. Diese Spielweise ist sehr darauf ausgelegt, immer mal wieder 1-gegen-1 Situation zu erzeugen und nach deren Gewinn viel Raum und Möglichkeiten zu haben.


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Eine letzte Szene in diesem komplex verdeutlicht gleich zweimal neben den auch flach anzuspielenden Zielspielern im Sturmzentrum eine weitere, elementare Komponente des Frankfurter Spiels:


Szene 5:


Der Gegner versuchte auf den einzig verbliebenen 6er der Frankfurter unter hohen Druck zu setzen und zu Ballverlusten zu zwingen, indem er in mit vielen Spielen einschnürt. Nun ziehen zum einen Dost und Silva durch ihre Bewegungen die Bielefelder 6er in den ballnahen Deckungsschatten und überladen die ballnahe Seite personell, zum anderen sorgt Rode´s Klasse dafür, dass er den Ball trotz hohem Druck zu Kamada auf der ballfernen, große Räume bietenden Seite bringt.


Nun kommt das fast entschiedenste des Frankfurter Systems - im Übrigen auf beiden Seiten - zum Tragen: Die extrem hoch stehenden Außenverteidiger.

Kamada findet Kostic, der mit seiner Klasse entweder selbst den Abschluss suchen oder bis zur Grundlinie gehen und dabei flanken kann.

Nun zahlt sich nicht nur auf seiner Seite der hohe AV aus, sondern auch auf der ballfernen Seite, da da Costa die Situation antizipiert, mitläuft und den Ball mustergültig serviert bekommt.


Auch wenn der Torerfolg ausblieb, so verdeutlicht die Szene die Effektivität der hochstehenden Frankfurter Außenverteidiger, wie auch folgenden Szene zeigen soll.


Szene 6:


Beide (!) AV rücken im Spiel gegen die Hertha bis in den Strafraum vor und überladen das von den beiden Stürmern ohnehin schon gut besetzte Zentrum. Die Berliner Hintermannschaft will nun alles daran setzen, eine hessische Überzahl in der eigenen Box zu vermeiden und rückt selbst nach.


Nachdem Kamadas Flankenversuch misslingt, dreht dieser ab und kann, da da Costa die beiden Berliner Spieler mit seinem Lauf bis zur Grundlinie zieht, bis an das Strafraumeck zurückdribbeln.

Der von den Berlinern völlig vernachlässigte Rückraum wird nun für Kamada und Rode bespielbar und letzterer hat mehrere Möglichkeiten:

Schließt er, wie in diesem Fall erfolgreich, selbst aus dem Rückraum ab?

Legt er auf den zweiten sehr hochstehenden, ballfernen AV ab, der dann wiederum freie Schussbahn hat?


Auf weitere Besonderheiten des Frankfurter Angriffs, aber auch Schwachstellen des Systems der SGE wird in dem nun folgenden, möglichen Matchplan der TSG eingegangen.


2. Der TSG-Matchplan:


In diesem, einem von vielen Möglichen, Matchplan sollen zum einen Schwachpunkte des Frankfurter Defensivverhaltens aufgedeckt und mit Lösungsansätzen versehen werden, zum anderen soll versucht werden, taktische Abläufe darzulegen, um auf die Stärken der SGE reagieren zu können.


Zunächst einmal wollen wir uns mit einigen Momenten vergangener Duelle und anderer Spiele beschäftigen, die aufzeigen, wie die Eintracht verwundbar ist.

So ist der TSG vor allem in der Offensive empfohlen, die Qualitäten des Gegners zu spiegeln und damit dessen Verwundbarkeiten in der Defensive auszunutzen.


Jeweils eine der Szenen stammt aus einem der Hoffenheim-Duelle der vergangenen Saisons, sowie einem Spiel der Frankfurter diese Saison, zeigen aber beide das gleiche auf:


Szenen 1 & 2:


Mit viel Tempo auf und hinter die Kette:


Bei Szenen sollen verdeutlichen, wie es dynamischen Spielern wie Baumgartner und Kramaric gelingen kann, durch die Kette der Frankfurter, die im Zentrum mehr auf Robustheit denn Dynamik setzt, hindurch zu brechen.

Dabei ist es wichtig durch hohes Tempo des Andribbelnden die Momente auszulösen, in denen sich die Verteidiger gegenseitig den Mann übergeben und Zuständigkeit verteilen wollen. Ein großes Mittel kann dabei wie im folgenden fall auch ein Scheller Doppelpass sein:



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Szenen 3 & 4:


Dadurch, dass das Spiel der Frankfurter sehr flügellästig ist, ergeben sich im Zentrum der Eintracht große zu bespielende Räume, gerade wenn man nach einem Ballgewinn im Mittelfeld schnell umschalten kann.

Hierbei macht es aus Hoffenheimer Sicht vor allem Sinn, mit einem sehr aggressiven und defensivstarkem Mittelfeld (Samassekou, Grillitsch) aufzulaufen, das in der Breite von schnellen Spielern (Baumgartner, Kaderabek, Skov) unterstützt wird, und dem in der Offensive Fernschuss-starke Spieler aufwarten (Kramaric, Skov, Grillitsch).



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Der nächste Komplex befasst sich mit den Schwächen, die die sehr hoch stehenden Frankfurter AVs erzeugen, und wiederum mit eigenen schnellen Schienenspielern ausgenutzt werden können.


Szenen 5 & 6:


Zunächst einmal soll eine Szene aus dem Spiel gegen die Hertha zeigen, wie sinnvoll es selbst gegen defensiv gut gestaffelte Frankfurter sein kann, sein Spiel breit zu machen:

Die Berliner staffeln ihr eigens Spiel aus dem Zentrum heraus sehr breit und haben dann die Möglichkeit nach einem Seitenwechsel in die Mitte zu flanken.


Auch die TSG hat bereits gezeigt, dass man die SGE über die Flügel und Flanken verwunden kann, wenn man sich zu Nutze macht, dass man die Kette sehr weit hinten reindrückt und dabei die beiden Zielspieler im Sturm noch zu offensiv stehen:



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Auch die letzten beiden Szenen für Schwachpunkte der Frankfurter Defensive sollen die Tatsache der (zu) weit aufgerückten Außenverteidiger der SGE verdeutlichen:


Szene 7 & 8:


Beide Szenen zeigen den viel zu großen Raum, den das System von Adi Hütter auf der ballfernen Seite zu oft freigibt, da die Schienenspieler, oder in Teilen sogar weit aufgerückten IV nicht rechtzeitig zurückeilen können.


Zunächst einmal behauptet Bielefeld den Ball in der Spitze durch einen ballgewandten und im Dribbling versierten Spieler (bei der TSG wäre dort als Zielspieler Dabbur, Belfodil oder Kramaric denkbar) und leitet ihn dann auf den mit hohem Tempo auf der ballfernen Seite in den freien Raum startenden Außenbahnspieler vertikal weiter (Skov, Kaderabek)




Auch die TSG Hoffenheim hat sich diesen Raum - wie hier im Spiel vorletzte Saison - bereits zu Nutze gemacht und erfolgreich bespielt.


Dabei binden zwei der Hoffenheimer Stürmer die Frankfurter IV im Zentrum und ermöglichen es einem weiteren Mitspieler, den Ball nach einer vertikalen Seitenverlagerung, schnell in Richtung des Tores zu tragen und wie in diesem Fall erfolgreich abzuschließen.


Bemerkenswert dabei ist vor allem, dass sich noch im Moment der Seitenverlagerung 4 (!) Spieler der Eintracht in der gegnerischen Hälfte befinden.


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Auch ein hohes Pressing gegen die SGE kann sich wie in diesem Falle sogar für einen Drittligisten auszahlen:



Dabei gilt es für die TSG vor allem, die großen Räume im Frankfurter Zentrum schnell mit den nachrückenden Sechsern und peripheren 10ern (Baumgartner, Kramaric) zu besetzen.


Defensive Herausforderungen für die TSG:


Bevor auf eine mögliche Formation der Hoffenheimer eingehen, sollen noch einige Schlaglichter auf das gegen Frankfurt geforderte Defensivverhalten gelegt werden.


Fast am wichtigsten in diesem Spiel wird sein, welche der beiden Teams mehr Kontrolle über die Außenbahnen des Gegners erlangt.


Die ersten beiden Szenen sollen dabei vor allem das Augenmerk auf das schnelle Umschaltspiel der SGE und den vertikalen Läufen der Außenspieler legen.

In dieser 1. Szene gelingt es den Frankfurter sich durch das eng verdichtete Zentrum der TSG zu kombinieren und die Lücke des auf- wie eingerückten Hoffenheimer AV´s optimal zu bespielen.



In der 2. Szene tritt noch eine weitere Komponente hinzu, auf die die Eintracht setzt, die die TSG aber unbedingt vermeiden muss. Im Spielaufbau der breit und hoch stehenden Hoffenheimer gelingt es der SGE den aufbauenden IV zu einem Ballverlust zu zwingen und selbst einen Angriff über den Flügel zu initiieren:



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Aus dem Spiel gegen die Arminia sei eine weitere Szene gezeigt, die das Frankfurter Preesingsverhalten verdeutlicht, und dem die TSG wohl ähnlich zu entkommen versuchen wird, wie schon gegen die Bayern. Das Rezept könnte lange Bälle von Oliver Baumann oder Kevin Vogt auf Pavel Kaderabek sein, der mit Steven Zuber einem ihn unterlegenem Kopfballspieles als Kontrahenten hat, und den Ball in vielen Fällen auf die durchstartenden Dabbur, Kramaric und Baumgartner weiterleiten dürfte.





Die letzten beiden Szenen verdeutlichen, wie unbedingt wichtig es ist, Flanken auf die kopfballstarken Stürmer zu verhindern. Generell bleibt zu sagen, dass die Eintracht in der vergangen Saison (wenn auch mit dem derzeit verletzten Kostic) phänomenale 70 % seiner Tore über die Flügel kreierte.


In beiden Fällen gelingt es der TSG nicht den Flankengeber rechtzeitig und vor allem ausreichend zu binden. Auch wenn das Team im Zentrum ganz ordentlich aufgestellt ist, wird es gegen die Wucht und ausgewiesenen Klasse des hessischen Kopfballspiels in solchen Momenten schwer.


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Um generell die Gefährlichkeit der Eintracht über die Außenbahnen zu mildern, könnte es ein mittel der Hoffenheimer Wahl sein, mit einer ebenso flexiblen wie dynamischen 3er/5er- Kette aufzulaufen, bei der der ballferne Schienenspieler der TSG immer ein wenig defensiver steht, so sie denn selbst keinen Konter fahren, und eine Situation ermöglicht, in der der ballnahe Innenverteidiger aus die AV-Position rausrücken kann. Hierbei wären vor allem Akpoguma und Posch als schnelle Innenverteidiger denkbar, die temporär auch die Außenbahn besetzen können.


Ganz allgemein hat Sebastian Hoeneß wie auch Audi Hütter keinen Grund, personell viel zu wechseln und wird deshalb vermutlich auf die gleiche Formation setzen, die große Strecken des furiosen Spiels gegen die Bayern auf dem Platz stand und mit ihren Fähigkeiten auch gut zum Spiel gegen die Eintracht passen könnte:


Tor: Oliver Baumann

Abwehr: Kevin Akpoguma - Kevin Vogt - Stefan Posch

Mittelfeld: Pavel Kaderabek - Diadie Samassekou - Florian Grillitsch - Robert Skov

Angriff: Andrej Kramaric - Munas Dabbur - Christoph Baumgartner


/t.a.b.

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