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1. Spieltag: 1. FC Köln - TSG Hoffenheim

Aktualisiert: 17. Sept. 2020


Die in diesem Jahr außergewöhnlich kurze Sommerpause neigt sich ihrem Ende zu und die Bundesliga feiert am kommenden Wochenende mit dem 1. Spieltag ihren Saisonstart. Zu Beginn trifft die TSG Hoffenheim dabei auf den 1. FC Köln und ist zu Gast in der Domstadt.

Trainer des "Effzeh" ist mit Markus Gisdol dabei ein alter Bekannter aus dem Kraichgau.

Während Köln seine DFB-Pokal-Erstrundenpartie standesgemäß gegen den Regionalligisten Altglienicke mit 6:0 gewann, tat sich Hoffenheim gegen die 4.-Liga-Vertretung aus Chemnitz deutlich schwerer und erreichte die nächste Runde erst nach dem Elfmeterschießen.

Was waren taktische Auffälligkeiten bei beiden Mannschaften? Wie könnte die beiden Mannschaften spielen? Welche Schwächen der Kölner könnte die TSG ausnutzen und wie könnten sie Spielen?


Bevor wir uns dem Hauptaugenmerk, dem Spiel der TSG Hoffenheim gegen Köln zuwenden, wollen wir aber einen Blick auf den Gegner werfen.



1. FC Köln 20/21:


Genau wie alle anderen Teams, so befindet sich auch der 1. FC Köln mitten in den Auswirkungen der Pandemie und steht vor einer in mehrerlei Hinsicht ungewissen Saison.

Auch wenn das Team keinen größeren Umbruch zu tragen hat, so sieht es sich mit zwei Hypotheken der alten Saison konfrontiert. Zum einen die Sieglos-Serie von 10 Spielen nach der Zwangsunterbrechung, zum anderen das Leihende von Mark Uth - ebenfalls einem ehemaligen Hoffenheimer -, der ein, wenn nicht sogar der prägende Spieler für das Offensivspiel der Kölner war.

Wie also den Dreh- und Angelpunkt seines Spiels ersetzen, wenn die Kasse ohnehin schon klamm ist und man noch weitere Altlasten zu tragen hat?

Hinzu kommt, dass sich im Zuge der Vorbereitung in der ohnehin schon dünnbesetzten Offensive weitere Angreifer verletzt haben. Neben Florian Kainz, der womöglich sogar die ganze Hinrunde ausfällt und eine wirklich gut Vorbereitung gespielt hat, hat sich auch Ismail Jakobs eine Verletzung zugezogen. Zudem hat sich mit Benno Schmitz im Pokalspiel auch noch der in letzter Zeit gesetzte Außenverteidiger verletzt.

Um neben dem einzigen bisherigen Neuzugang und Ersatztorwart Ron-Robert Zieler trotz der leeren Kasse noch auf weitere externe Unterstützung setzen zu können, ist das Management rund um Horst Held quasi dazu gezwungen sich von dem vielleicht gefragtesten und womöglich auch besten Tafelsilber zu trennen, dass der "Effzeh" hat.

Zu Beginn dieser Woche, wechselte eine der Kölner Versicherungen der letzten Saison, Jhon Cordoba, zu Hertha BSC Berlin. Die Ablösesumme soll sich wohl bei einem Betrag von gut 15 Millionen € einpendeln und im Gegenzug einen Wechsel des so dringend benötigten 10ers, nämlich dem vor zwei Jahren schon so stark aufspielenden Ondrej Duda beinhalten. Dessen Ablösesumme beläuft sich auf gut 7 Millionen €, so dass noch mehr als die Hälfte der Ablöse für Cordoba übrig ist, um den Kader spürbar zu verstärken.

Weitere 6,5 Millionen finden ihren Weg wohl auch nach Berlin, allerdings zu Herthas Stadtrivale Union. Von dort soll Sebastian Andersson an den Niederrhein wechseln und die Lücke schließen, die der 13-Tore Mann Cordoba reißt.

Neben diesen beiden, die Offensive der Kölner hoffentlich belebenden Neuzugänge kommt mit Dimitrios Limnios noch ein weiterer Außenbahnspieler hinzu. Der 22-Jährige Grieche wechselt aus Thessaloniki zu den Geißböcken, und muss nach ausgessesener und schadlos überstandener Corona-Infektion nur noch den Medizincheck überstehen.


Alles in allem kommt der FC so, wenn auch nur knapp vor Beginn der Saison, zu den nominell ausreichenden Neuzugängen, die Gisdol vehement gefordert hatte.


Allerdings bleibt gerade im Hinblick auf die Saisoneröffnung am Samstag gegen Hoffenheim die Frage im Raum stellen, ob die Neuzugänge überhaupt ein Thema für das Spiel sein können, und wenn ja, wie viel (positiven) Einfluss sie auf das Spiel haben werden.


Große Überraschungen wird es dabei für die TSG Hoffenheim zumindest Inn taktischer Hinsicht wohl noch nicht geben können. Die Kölner bleiben auch in dieser Saison ihrem auf Gegenpressing ausgelegten System im 4-4-2 treu.

Dass dieses System immer wieder Schwachstellen, aber auch die Möglichkeit zum einfachen Torerfolg offenbart, haben nicht nur die Testspiele, sondern auch der Pokalauftritt am vergangenen Wochenende gezeigt.


Die Analyse:


Das Verhalten der Kölner nach der Balleroberung:




Zunächst einmal gilt es, sich anzuschauen wie die Kölner nach ihren durch Pressingsituationen im Mittelfeld ausgelösten Ballgewinne agieren. In diesem Fall, der exemplarisch für das Verhalten des FC dienen soll, kommt Salih Özcan im linken, vorderen Quadranten der Kölner Hälfte an den Ball und sucht mit dem für die Kölner so typischen, langen Ball in die Spitze sofort die Tiefe. Und auch, obwohl mit Jhon Cordoba der für diese Art des Spiels perfekte Spieler aufgrund des bevorstehenden Wechsels nach Berlin nicht eingesetzt wurde und der stattdessen eher körperlich schwächere Nachwuchsspieler Jan Thielmann im Sturm aufgestellt war, hält Köln aufgrund seiner Automatismen an dieser Spielidee fest.

Thielmann und der dynamische Box-2-Box Spieler Rexbehcaj suchen noch während der Ballverarbeitung Özcans sofort den vertikalen Weg in die Tiefe, während sich der aufgerückte 6er, Jonas Hector fallen lässt und zum flachen, vertikalen Pass anbietet.




Auch wenn folgende Situation nur durch einen Fehler des Altglienicker Verteidigers entsteht, so verdeutlicht sie sehr gut, was Köln mit ihrem Spiel erreichen will. Stünde anstelle von Thielmann ein bulliger Stürmer a la Cordoba oder Andersson im Sturm, deren ausgemachte Stärke das festmachen und Ablegen von hohen und langen Bällen sind, dann würde sich die Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs in dieser Situation noch einmal merklich erhöhen.

Gut zu erkennen ist in diesem Fall die Staffelung der Kölner, bei der ein Spieler den Zehnerraum besetzt und die beiden Außenspieler bereit sind, vertikal in die Tiefe zu stoßen, nachdem der Ball abgelegt wurde.


Genau diese Automatismen und Ausführungen von Gisdols Spielidee waren auch schon in der Hoffenheimer Zeit des Trainers zu erkennen. Dabei gelangte meist ein langer Ball auf den heutigen (dauerverletzten) Kölner Anthony Modeste, der den Ball auf Firmino ablegte, der dann wiederum auf Kevin Volland oder auch Fabian Johnson durchsteckte.




Auch in diesem Fall gelangte der Ball zum situativen 10er Hector, der mit seiner Spielübersicht und Technik wunderbar vertikal auf Rexbehcaj durchsteckte, welcher den Ball nur noch gezielt einzuschießen brauchte.


Wie allerdings kommt der FC zu seinen Balleroberungen? Was zeichnet sein Gegenpressing aus und welche Chancen bieten sich dadurch der TSG Hoffenheim?


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Um das Verhalten der Kölner im Gegenpressing zu veranschaulichen, lohnt es sich einen Blick auf ein paar Szenen der Testspiele zu werfen.

Zunächst einmal sollen dafür zwei Szenen aus dem Vorbereitungsmatch gegen den Vfl Wolfsburg dienen.


Szene 1:


Zunächst lösen die Kölner durch ihr eng gestaffeltes Mittelfeld mit zwei 6ern + abkippendem Stürmer und 10er einen schlechten Rückpass des Wolfsburger 6ers auf John Anthony Brooks aus. Da dieser den Ball nicht sofort verarbeiten kann, da er in seinen Rücken gespielt ist, muss er abdrehen und läuft in Richtung der eigenen Grundlinie. Was jetzt passiert kann man in diesem Ausschnitt schon erahnen.


Die beiden Kölner Außenbahnspieler rücken auf eine Linie mit den beiden zentralen Angreifern und lassen Brooks im Grunde genommen fast nicht einmal die Wahl zum langen Ball, sondern nur noch zum Pass auf den eigenen Torwart, Koen Casteels.


Jetzt haben die Kölner der Wolfsburger Torwart in der Situation, in der sie ihn haben wollen und er kann nur noch zu einem vermeintlich unpräzisen Abschlag unter Druck ansetzen.

Doch dieses extrem hohe und aggressive Angriffspressing der Kölner birgt wie folgend zu sehen nicht nur die Chancen auf einen schnellen Ballgewinn im Mittelfeld, bei dem der Gegner noch unsortiert ist, sondern auch das große Risiko selbst überspielt zu werden.


Dieser lange Ball, bei dem auf einen Schlag Zuwahl 6 Wolfsburger, als auch 6 Kölner überspielt werden hat zur Folge, dass sich im Abwehrzentrum der Kölner eine gefährliche Mann-gegen-Mann Situation entwickelt. Der Wolfsburger Zielspieler hat in diesem Fall mehrer Möglichkeiten. Legt er den Ball auf einen der nachrückenden 8er ab? Nutzen die offensiven Außenverteidiger der Wolfsburger der Raum und die nicht ausreichend abgesicherten defensiven Außenbahnen der Kölner?

Oder lässt der Stürmer wie in diesem Fall den Ball einfach über den Schädel tropfen oder gar ganz durch und schickt einen der vertikal, dynamischen und eingerückten Außenstürmer?


In diesem Fall kommt es zu dem (unberührten) Steilpass durch Bielke und der 1-gegen-1 Situation von Joao Victor gegen Bornauw und kurze Zeit später gegen den Torwart, der den Wolfsburger zwar rapiat vom Ball trennen kann, diesen wiederum aber direkt in die Füße von Bielke liefert, der aus knapp 30 Metern nur noch einzuschieben braucht.


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Szene 2:


Gleiches Spiel wie eben, im doppelten Sinne.


Das Kölner Team presst wieder extrem hoch und stellt bis auf zunächst einen, alle Passwege der Wolfsburger zu. Lediglich der Pass auf den Außenverteidiger bleibt möglich, doch auch dessen Passwege werden sofort zugestellt.




Was nun folgt? Genau das, was der FC will! Ein langer Ball, der - so hoffen die Kölner - möglichst leicht zu verteidigen ist, da er unter Druck von hinten rausgeschlagen wurde und ihnen selbst die Chance eines das Wolfsburger Chaos ausnutzende Spielzugs bietet.


Auch hier ist jedoch mit Malli bereits im Mittelfeld ein Wolfsburger Kopf dazwischen, der den Ball auf den Wolfsburger Stürmer verlängert:






Nun wird es wiederum für die Kölner Abwehr extrem brenzlig, für den Wolfsburger Angriff hingegen extrem spannend. Bialek lässt sich aus dem Sturzentrumfallen und kommt nach kurzem Sprint an den Ballen. Nun bieten sich ihm diverse Möglichkeiten, die auch die Hoffenheimer für kommenden Samstag im Hinterkopf behalten sollten.

Bekommt er den Ball schnell genug kontrolliert, so hat er 2 Optionen aus denen er frei auswählen kann. Schaltete der (in vielen Fällen) äußerst sprintstarke Außenverteiger des Gegners schnell, so kann es gar zu eine 3-gegen-2 Situation für das Team kommen.

Steckt der Stürmer in vertikal in die Spitze auf den eingerückten Außenspieler durch oder schickt er den Außenverteidiger in Richtung der gegnerischen Grundlinie?






In diesem Fall kam der Ball in den Lauf von Joao Victor, der nur noch die verlassene Hälfte der Kölner zu durchqueren und am Kölner Keeper vorbeizuschieben hatte.


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Die beiden letzten Szenen, die die Möglichkeiten, das Kölner Gegenpressing zu überspielen, aufzeigen sollen, stammen sowohl vom vergangenen Pokalspiel als auch dem Testspiel gegen Union Berlin.


Szene 3:


In diesem Testspiel gegen Union Berlin spielten die Kölner zwar in den ungewohnten gelben Dressen, allerdings lassen sich auch hier Schwächen in der Rückwärtsbewegung und im Gegenpressing ausmachen.

Die Berliner bauen ruhig auf und der zentrale Innenverteidiger sucht nach Passwegen im Zentrum. Die zwei Kölner Angreifer (hier noch Cordoba und Thielmann) bilden zusammen mit dem linken Außenbahnspieler Jakobs den vorderen Schenkel des Kölner V´s.

Im hinteren Schenkel und der zweiten Pressinglinie der Kölner begeht deren äußerstes Glied, Florian Kainz, nun aber einen folgenschweren Fehler:


Kainz rückt zu weit ein und lässt in seinem Rücken den Berliner Außenverteidiger unbehelligt in Richtung Grundlinie laufen. Hatten die Kölner zwar die ballnahe Seite zwar sowohl numerisch, als auch faktisch im Griff, so geht ihr die Kontrolle auf der ballfernen Seite verloren.


Der Verteidiger von Union schlägt einen tollen langen Ball in den Lauf von Gießelmann, von dem sowohl der zurückeilende Kainz als auch der herausrückende Schmitz zu weit entfernt sind. Gießelmann bindet als noch vor der Ballannahme zwei Gegenspieler, die dennoch zu weit weg sind, um eingreifen zu können.



Der Unionen kann nun problemlos in den Lauf seines Mitspielers durchstecken, und sich wiederum selbst anbieten, ohne das der FC auch nur die Möglichkeit hatte in das Geschehen einzugreifen.


Dabei fällt in dieser Szene zudem noch auf, wie schlecht das Nachrückverhalten der Kölner ist und wie sehr die Spieler ihre eigene Restverteidigung im Stich lassen.

Dem Berliner Spieler bieten sich nun zahlreiche Möglichkeiten. geht er selbst aufs Tor oder legt er seinem Mitspieler quer?

Noch verheerender ist der völlig verwaiste Rückraum, in den Gießelmann oder ein dynamischer 8er stoßen könnte.


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Szene 4:


Zum Abschluss eine Szene, die aufzeigen soll, dass das Kölner Spiel sogar gegen einen Gegner aus der Regionalliga verwundbar ist.


Die Kölner pressen wieder extrem auf der ballnahen Seite und verdichten den Raum um den ballführenden Gegenspieler mit 6 Männern.


Aber auch hierbei vergessen sie völlig die ballferne Seite und bieten den Altglienickern großen Platz zum Kontern.




Auch wenn die Kölner diese Situation schadlos überstehen so zeigt sie zum einen wie gefährlich die hoch stehenden AV´s der Kölner für ihr Spiel sind, zum anderen jedoch wie anfällig ihr Spiel im Allgemeinen für lange und präzise Seitenverlagerungen ist.




Wie also können die Hoffenheimer auf das Kölner Spiel reagieren? Welche Abläufe und Spielzüge, welche gegnerabgestimmten Aufstellungen könnten Sinn ergeben? Was muss die TSG in ihrem Offensivspiel verbessern?


Zunächst einmal ist es sinnvoll einen Blick auf das Spiel am vergangenen Sonntag im DFB-Pokal gegen Chemnitz zu werfen.

Die TSG trat in der fast schon obligatorischen 3er-Kette an, musste dabei jedoch auf einige kurzfristige Ausfälle reagieren.





Neben Munas Dabbur, den es im Sturm aufgrund muskulärer Probleme zu ersetzen galt, musste die TSG auch auf den etatmäßigen Linksverteidiger Robert Skov sowie Kapitän Benjamin Hübner verzichten. Das Fehlen zwei der Shootingstars der letzten Saison wurden dadurch ersetzt, dass Pavel Kaderabek auf die linke Seite wechselte und das Du um Baumgartner und Kramaric von Bebop ergänzt wurde.


Die Planstelle des linken Innenverteidigers übernahm mit Ermin Bicakcic einer der Stellvertreter Hübners. Als Rechtsverteidiger fungierte der gelernte Innenverteidiger Kevin Akpouguma.


Vor allem das Fehlen der Linksfüßer Hübner und Skov, aber auch die Seitenwechsel bedingte Abkömmlichkeit Kaderabeks, der zudem noch nach kurzer Zeit verletzt das Feld verlassen musste, hatten extreme Auswirkungen auf das Offensivspiel der Kraichgauer.


Auch wenn das Team von Sebastian Hoeneß sich sehr breit und auch hoch positionierte, ging ihr Dynamik und auch Mut ab, um entscheidende Aktionen im letzten Drittel des Gegners setzen zu können. Dies ist zu einem Teil sich dadurch zu erklären, dass mit Kaderabek und Bicakcic auf der linken Seite des Spielfelds Spieler auf dem Platz standen, die sich den Ball erst auf ihren starken rechten Fuß legen müssen, oder ihn aber Genauigkeit und auch Zuvertrauen in ihre Aktionen abgeht, wenn sie den schwächeren Linken benutzten. Da aber auch Skovs Ersatz Stafylidis mit einer Schulterverletzung ausfiel und Hübner der einzige gelernte linke Innenverteidiger ist, gerieten die Offensivbemühungen der TSG auf dieser Seite immer wieder ins Stocken.


Auf der anderen Seite hatte das Team mit Tisch und später Adams zwar im Passspiel sehr fähige Leute in der Dreierkette aufgestellt, die auch immer wieder schön die Seiten wechselten, jedoch fehlt Akpoguma im Gegensatz zu Kaderabek dann doch die Klasse eines überdurchschnittlichen Bundesliga-rechtsverteigers.


Ein weiteres großes Manko war das Fehlen einer vertikalen, flachen Spieleröffnung aus dem Zentrum heraus von Kevin Vogt. Im Gegensatz zu früheren Zeiten und auch dem Spiel der Zweitverwertung der Bayern unter Hoeneß in München, gab es kaum vertikale, druckvolle Steilpässe der Innenverteidiger auf die Spitzen um Andrej Kramaric und Islas Bebop, die wiederum auf den peripher besetzenden Baumgartner hätten ablegen können.

Dies hatte zur Folge, dass das Mittelfeld der Hoffenheimer um Geiger und Grillitsch weniger Einfluss auf das Offensivspiel hatte, als es hätte haben können.

Das Spiel der TSG war zu vorhersehbar, um den Gegner öfter in Verlegenheit zu bringen.


Gleichwohl bleibt deutlich zu betonen, dass das Torschussverhältnis nach 90 Minuten bei 28:9 lag, die TSG also auf jeden Fall alle Möglichkeiten hatte das Spiel frühzeitig für sich zu entscheiden.


Die Klasse und Qualität des Teams stimmt und sie kann einige Dinge, die sie auszeichnen, bereits am Samstag wieder umsetzen.



Welche Aufstellung könnte dafür in Anbetracht der Spielweise des 1. FC Köln am Samstag in Frage kommen? Welche taktischen Kniffe könnte sich das Trainerteam einfallen lassen und auf was wird in der Trainingswoche Wert zu legen sein?


Erinnern wir uns an die Anfälligkeiten des Kölner Spiels, so könnten 3 Dinge eine besonders gewichtige Rolle spielen, auf die sich Hoffenheim mit ihrem breiten Kader auch personell einstellen kann.


1.


Verteidiger, die auch unter Druck dazu in der Lage sind lange Bälle in das Zentrum und über einen Großteil der Gegner hinweg zu spielen.


Um dabei allerdings nicht zu ausrechenbar zu werden ist es wichtig, dass die Klasse vertikalen, hohen Spieleröffnung nicht zu einseitig verteilt ist. Während auf der rechten Seite mit dem (womöglich verletzt ausfallenden Posch) und Adams Spieler bereit stehen, die das beide gut beherrschen, muss das Team fast schon darauf hoffen, das Benjamin Hübner wieder in die Startelf rückt. So zweikampfstark und solide Bicakcic auch ist, so sehr fehlt ihm auch das Auge und die Technik des Kapitäns zur vertikalen sowie diagonalen Spieleröffnung.

Zudem stellt sich die Frage, ob man die zentrale Rolle in der Innenverteigung für das Spiel gegen Köln nicht neu vergibt. Mit Grillitsch hat man einen der spielintelligentesten Bundesligaspieler in seinem Kader, der in seiner Rolle am letzten Samstag jedoch nur selten in die Situation kam das Spiel der TSG zu strukturieren und gestalten. Die Rolle des Spieleröffners fiel in die Füße von Kevin Vogt, dem aber zumindest an diesem Tag die Klasse vergangener Hoffenheimer Zeiten abhanden kam.


Es ist als durchaus vorstellbar, dass Grillitsch eine Position nach hinten schickt und den freigeworden Mittelfeldplatz durch den dynamischen, wie zweikampfstarken Malier Samassekou ersetzt.


Mögliche Aufstellung der Dreierkette: Hübner - Grillitsch - Adams


2.


Des weiteren bleibt die Besetzung der Schienenpositionen auf den Außen ein großes Thema.

Gerade im Hinblick auf die Schwachstellen des Kölner Gegenpressings können die Hoffenheimer AV´s eine gewichtige Rolle spielen.


Zum einen ist es durchaus vorstellbar, dass ein technisch begnadeter Linksfuß wie Skov in einer solchen Situation den Mut und die Technik hat, das Spiel diagonal auf die andere Seite zu verlagern.


Zum anderen ist sowohl ihm, als auch Pavel Kaderabek zuzutrauen, den Raum, der sich im Rücken der Kölner Viererketten bietet, optimal zu nutzen und sich immer wieder in die Offensive einzuschalten.




Damit fehlen der TSG 3. noch zwei Komponenten, die die Chance auf einen Sieg am Samstag signifikant erhöhen könnten.


Zum einen der Einsatz eines oder sogar zwei Zielspieler, die sich darin verstehen, vertikale Bälle in der Spitze festmachen oder sogar direkt weiterzuleiten, wie es Bialek im Spiel der Wolfsburger gegen die Kölner zweimal exemplarisch (s.o.) vorgemacht hat.


Hierbei kommen Munas Dabbur für die Option des vertikalen Flachpass, als auch Ishak Belfodil für das Festmachen hoher Bälle im Gegensatz zu Islas Bebou viel eher in Frage, zumal vor allem Belfodil aufgrund der Kombination von Wucht und Dynamik einen Vorteil gegenüber den Kölner Innenverteidigern haben dürfte.

Das Kombinationssichere Sturmzentrum, das peripher durch die kreativen Baumgartner und Kramaric unterstützt würden, hätten die Möglichkeit eben jene dynamischen Mitspieler in Szene zu setzen.

Mit Ihlas Bebou gäbe es zudem noch eine Option die großen Räume im Rücken der Kölner Kette mit extremer Schnelligkeit zu bearbeiten.


Allgemein wird es darauf ankommen im Gegensatz zum Chemnitz-Spiel mutiger und vor allem offensiv kombinationssicherer anzutreten.


Eine mögliche Aufstellung, die die Schwächen des Kölner Gegners berücksichtig, könnte unter Berücksichtigung des angekündigten Ausfalls von Hübner und dem Hoffen auf eine rechtzeitige Genesung von Skov wie folgt aussehen.



Tor: Baumann

Abwehr: Adams - Grillitsch - Bicakcic

Samassekou

Mittelfeld: Kaderabek - Baumgartner - Skov

Kramaric

Angriff: Belfodil - Dabbur




/t.a.b.







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